Die große Mauer bei Badaling…

Heute war der Tag der Tage, die Chinesische Mauer wollte erkundet werden. Wohl einer der Tage, wo ich mich am meisten drauf gefreut habe. Nach einiger Recherche im Internet sollte die Erkundung auf eigene Faust geschehen. Von Peking aus geht es direkt mit einem öffentlichen Touristenbus direkt nach Badaling. Erstmal musste der Busbahnhof gesucht werden, gesucht und gefunden, laut Internet stand dort nichts wo wir von der U-Bahn hin gehen sollten, aber die Sonne lockte uns und tada, angekommen. Gleich fing uns so ein Schlitzauge (im wahrsten Sinne des Wortes!) ab und wollte uns eine Fahrt andrehen. Die kostet auch nur das 10-fache von dem, was wir bezahlen wollten/mussten. Klar. Wir haben uns da durch gemogelt und der Kerl hat echt nicht schön geschaut, doch dann sind wir für 1,50 Euro die 70 Kilometer zur Mauer gefahren. Sehr sehr eng war der Bus, aber günstig. Dort angekommen wurden wir wieder angeschwatzt. Zu erst wollten wir mit der Gondelbahn hoch fahren, wir sind direkt den Schildern gefolgt, dummerweise wurde diese grade restauriert. Supi, also heißt es selbst die Treppen erklimmen. Für süße 5,50 Euro hatten wir dann freien Zutritt zu der großen und schon da faszinierenden Mauer. Vor lauter Menschen sind wir erstmal los gelaufen, wer hätte es gedacht: Nach oben. Die Chinesen haben ab da ihre ‚beste‘ Seite gezeigt, es war für uns eine Zumutung. Da steht man auf einem Weltkulturerbe, tausende Menschen um einen herum und die Schlitzaugen fotografieren zwei übergewichtige Deutsche mit roten bzw. blonden Haaren. Doch nach 17 Tagen dauerfotografiert werden war es mir so langsam egal. Nur die, die wirklich richtig dreist einem die Kamera ins Gesicht halten, haben ein paar nette Worte oder einen netten Finger gezeigt bekommen. Jedenfalls…weiter zur Mauer. Nach dem zweiten Turm wollte Tanja nicht mehr, dann bin ich allein weiter. Der Aufstieg dort war in Ordnung, es ging hoch, aber es war machbar. Zu erst war es der Nordaufgang, doch dann musste der südliche Aufgang auch noch ausprobiert werden. Immerhin waren da kaum Leute…aber das wunderte mich nach kurzem laufen nicht. So steil, dass ich beinah nicht da hoch wollte. Doch mein Wille war mal etwas stärker und der Aufstieg war richtig übel. Bis ganz hoch hat es mich dann doch nicht verschlagen. Es zog etwas zu und es wurde kalt und der Abstieg war ja noch ein wenig schwieriger als der Aufstieg. Schließlich sind wir mit dem gleichen Bus zurück, was auch wieder 1,50 gekostet hatte. Die ganzen Chinesen im Bus haben sich gefreut und wir haben beinah nicht durch die Stuhlreihen gepasst, chinesische Busse sind eben mehr bestuhlt und weitaus enger. Erschöpft haben wir uns nur noch beim goldenen M was geholt, das hat uns dann den Abend versüßt.
Und nicht zu vergessen: Ich bin krank. Dank des Windes dort oben hab ich keine Stimme und feine Halsschmerzen, aber es hat sich gelohnt.

Noch ein paar Bilder, die ja echt nicht fehlen dürfen:

Auf dem einen Bild hab ich ein Foto von mir selbst geschossen, doch ich hab zu sehr rein gezoomt, aber ich finde es nicht schlecht 🙂 Das untere Bild zeigt den Aufstieg des steilsten Teils, es geht wirklich so extrem dort hoch. Und das vorletzte Bild zeigt den Anstieg, das Fenster ist der Lauffläche angepasst, die Kamera ist waagerecht. Es geht also ordentlich bergauf oder auch bergab, wie man es sieht.

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Eine Antwort zu Die große Mauer bei Badaling…

  1. Wollfaden sagt:

    Ich bin sowas von begeistert von deinem Bericht. Würde gerne selber auf der Mauer stehen.
    Danke für deinen Bericht….und weiterhin viele neue Eindrücke von China.

    Viele Liebe Grüße
    Bärbel

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